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Schutzerdung

Was ist die Schutzerdung?

Die Schutzerdung ist eine Grundsicherung im Bereich der Elektroinstallation und wird zur Oberkategorie der „Erdung“ zugeordnet. Konkret handelt es sich dabei um eine Maßnahme zum Schutz vor Überspannungen, Kurzschlüssen oder Blitzschlägen.  Sie greift somit im Fehlerfall, beispielsweise, wenn Fehlerströme auftreten. Eine einwandfreie Installation in Häusern ist lebenswichtig, um Menschen und Tiere vor einem elektrischen Schlag zu schützen. In Deutschland ist eine Schutzerdung deshalb mittlerweile für alle Gebäude gesetzlich verpflichtend. Im Zuge einer Sanierung von Altbauten muss diese häufig nachgerüstet werden.

Das Bild zeigt das Symbol für Schutzerdung nach DIN EN 60617-2

Wozu wird eine Schutzerdung benötigt?

Durch den Schutzleiter werden alle elektrisch leitfähigen Teile, die keine Spannung führen und nicht zum Stromkreis gehören, aber leicht berührt werden können, wie z. B. Geräteteile, Metallgehäuse, Zäune oder Leitungen, elektrisch leitend mit dem Erdreich verbunden. Tritt ein Fehler auf, indem beispielsweise Strom am Metallgehäuse einer Lampe anliegt, wird der Fehlerstrom über den Schutzleiter abgeleitet. Aufgrund der auftretenden Stromdifferenz wird der betroffene Anlagenteil durch eine Schutzeinrichtung wie den Fehlerstromschutzschalter (FI) vom Stromnetz getrennt, sodass keine weitere Gefahr besteht.

Welche Arten von Schutzerdungen gibt es?

Je nach Art des Spannungsnetzes kommen unterschiedliche Schutzerdungen zum Einsatz. Dabei wird Folgendes unterschieden:

SPANNUNGSNETZ SCHUTZERDUNG
Niederspannungsnetz
  • Kombinierte Schutzerdung und Betriebserdung
  • Separate Schutzerdung und niederohmige Betriebserdung
  • Separate Schutzerdung und hochohmige Betriebserdung
Mittel- oder Hochspannungsnetz Niederohmige Erdungsleitungen in Kombination mit Steuererder für die Potentialsteuerung

 

Zusätzlich gibt es die Unterscheidung von Schutzerdungen an elektrischen Bahnen. Hier wird zwischen Wechsel- und Gleichstrombahnen unterschieden. Zusätzlich wird die Höhe der Fahrleitungsspannen im Nieder- oder Hochspannungsbereich betrachtet und einbezogen.

Wie muss die Schutzerdung angeschlossen werden?

Je nachdem, ob es sich bei dem Gebäude um einen Neubau oder eine nachträgliche Sanierung handelt, gibt es unterschiedliche Varianten, die Schutzerdung anzuschließen. Beim Neubau greift man üblicherweise auf einen Ringerder im Fundament oder einen Maschenerder direkt oberhalb oder unterhalb des Fundaments zurück. Anders sieht dies bei einer nachträglichen Sanierung eines Bauwerks aus. Hier wird entweder ein Ringerder um das Fundament verlegt oder ein Tiefenerder neben dem Fundament angebracht.

Das Bild zeigt unterschiedliche Varianten von Schutzerdern, die bei einem Neubau oder einer Sanierung in Frage kommen. Im Falle eines Neubaus ist ein Ringerder im Funament oder ein Maschenerder direkt über oder unter dem Fundament abgebildet. Für eine nac

Schutzerdung, Funktionserdung und Potentialausgleich – was ist der Unterschied?

Sowohl die Schutzerdung als auch die Funktionserdung sind Teil der Oberkategorie „Erdung“. Das heißt, die Anlagen werden mit der Erde verbunden, um elektrische Ströme dorthin abzuleiten. Der Begriff „Schutzerdung“ bezeichnet jedoch die Verbindung von metallenen berührbaren Teilen über den Schutzleiter mit dem Erdungssystem der Anlage und dient zum Ableiten gefährlicher Fehlerströme. Die „Funktionserdung“ sorgt hingegen für einen störungsfreien Betrieb elektrischer Anlagen.

Der Potentialausgleich wird dann eingesetzt, wenn eine Spannung zwischen elektrischen Körpern aufgehoben werden soll. Dies geschieht durch eine Verbindung von Punkten mit unterschiedlichem Potential.

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